Die Frage, was möglich ist und was nicht, beschäftigt Freddy Nock sein Leben lang. Die Versuche, sie zu beantworten, bescherten ihm viele Auszeichnungen, doch geistert sie ihm weiterhin im Kopf herum und lässt ihn mit dem Himmel tanzen.
Auch beim Spaziergang durch die Swarovski Kristallwolke sucht Freddy Nock stets den höchsten Punkt in seiner unmittelbaren Umgebung. Er sieht die Kristallwolke, ertastet mit seinem Blick einen Pfad und schon ist er oben: Schritt für Schritt bahnt er sich seinen Weg durch die Wolken und genießt die Aufmerksamkeit der Besucher: „Bin ich der Erste, der da oben spazieren war?“, möchte er wissen, als er wieder unten ist.
Grenzen suchen
Über ein Seilbahnseil bestieg er 2009 die Zugspitze – ungesichert. Jeder, den er fragte, riet ihm davon ab: Die Gefahr sei viel zu groß, die Steigung tückisch und die Winde unberechenbar. Freddy Nock bewies allen, dass es möglich ist. 2011 überquerte er dann den Tuner See und 2018 saß er achteinhalb Stunden lang auf einem Stuhl – der auf einem Seil stand, versteht sich. „Der größte Lohn für jeden Künstler ist der Applaus“, sagt der Schweizer.
Unterschied zwischen Erde und Seil
Mit festem Boden unter den Füßen fühle er sich manchmal unwohl – wenn er von Menschen umgeben ist, die fragen, ob es so etwas überhaupt brauche, ob es denn nötig sei. Das seien Menschen, die den Moment nicht genießen, sich das Staunen nicht erlauben wollen, sagt Freddy Nock.
Er ist deswegen gerne hoch oben auf einem Seil, in seiner eigenen Welt, auf seinem Olymp. Von unten fühlt man mit ihm mit, doch seine Welt ist anders, sein Horizont weiter.
Der Blick zum Himmel
Im Sommer führt der Seilakrobat seine Kunst fünfmal am Tag in den Swarovski Kristallwelten auf. Auf einer Strecke von 290 Metern wird Nock in einem extra angefertigten Kostüm in 20 bis 25 Meter Höhe mal spazierend, mal Fahrrad fahrend, mal auf einem Stuhl sitzend zu sehen sein. Momente des Staunens garantiert.
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